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Aloha und Mahalo – Insel-Hopping auf Hawaii

Eine Reise nach Hawaii ist aus ganz vielen Gründen etwas besonderes. Von Deutschland aus gesehen ist es ein wirklich weiter Weg bis man dort angekommen ist. Als ich mir auf Google Maps zum ersten Mal angeschaut habe, wie weit draußen im Pazifik das Inselparadies liegt, ist mir fast schwindelig geworden. 12 Stunden Zeitunterschied drehen den eigenen Tag einfach mal um. Während Familie und Freunde zu Hause schon zu Abend essen, waren wir gerade mal aufgestanden. Irgendwie verrückt am anderen Ende der Welt anzukommen. Und dann ist es dort einfach unfassbar vielfältig, insbesondere, wenn man sich, wie wir, gleich mehrere Inseln anschaut.

Da es sich um Vulkaninseln handelt, sind sie auch unterschiedlich alt und je nachdem, wie lange der letzte Vulkanausbruch zurück liegt, hat sich die Natur in Form von Grün die Insel mal mehr mal weniger zurückgeholt. Hawaii ist ein Ort, an dem man schwarz-sandigen oder auch grünen Strand sehen kann. Man kann an den südlichsten Zipfel der USA fahren. Der Insel-Bundesstaat ist der Heimatort des Surfens und hat eine eigene Kultur mit eigener Sprache. Der Hula-Tanz gehört hier genauso dazu wie eine extrem lässige Lebenseinstellung, was auch daran liegen mag, dass das Leben hier etwas langsamer ist und viele der Inseln insgesamt gar nicht so viele Einwohner haben. Ich möchte jedem ans Herz legen, sich wenigstens zwei oder drei Inseln anzuschauen, weil sie alle einen eigenen Charakter haben. Ich habe Euch meine persönlichen Highlights von den vier Inseln zusammengestellt. Am Ende des Artikels findet Ihr außerdem meine Top 5 Tipps für Eure nächste Reise nach Hawaii.

Oahu – Honolulu und das Umland

Die Insel Oahu ist für viele das, was sie unter Hawaii verstehen. Sie beheimatet Honolulu mit Waikiki Beach und hier ist auch Pearl Harbor. Wir haben wir unsere Hawaii-Reise gestartet und ich war etwas überrascht von Honolulu. Auch, wenn es malerisch am Pazifik liegt und einen relaxed-exotischen Flair ausstrahlt, ist es letztlich nichts anderes als eine amerikanische Großstadt mit all den Vor- und Nachteilen. Während es an der Strandpromenade rund um Waikiki Beach einfach sehr touristisch ist mit vielen Restaurants, Shopping-Möglichkeiten, Souvenirshops, Bars und anderen Unterhaltungsangeboten, gibt es auch große Highways, einen Business-District und sogar ein paar Hochhäuser. Irgendwie habe ich mir das romantischer vorgestellt.

Wir sind auch ein bisschen ins Umland gefahren etwa zum Nu’uanu Pali Lookout, wo man einen schönen Ausblick aufs Meer und die umliegende Landschaft hat, waren auch am Strand schnorcheln und haben natürlich auch Pearl Harbor besucht, aber im Großen und Ganzen war ich ganz froh, dass wir nicht viel Zeit unserer Reise dort eingeplant haben. Aber: Ich möchte nicht ausschließen, dass es außerhalb von Honolulu schöne Ecken auf der Insel gibt, die sehenswert sind. Zum Ankommen und Eingewöhnen war es gut und wir haben dort eine kulinarische Köstlichkeit entdeckt, die bis heute zu meinen absoluten Favoriten gehört: Poke. Das ist ein Gericht aus rohem Thunfisch, Sojasoße, Sesamöl und Zwiebeln. Wie wir später auch gemerkt haben, ist das sowas wie das hawaiische Nationalgericht, das es vielerorts gibt. Großartig und definitiv ein Must, wenn man rohen Fisch mag.

Kauai – Natur entdecken auf der Garteninsel

Kauai, die westlichste und älteste Insel, die aufgrund ihrer üppigen Vegetation auch Garteninsel genannt wird, war unser zweiter Stopp. Sie ist wirklich dicht mit Dschungel bewachsen und überall ist es grün so weit das Auge reicht. Für mich war sie von den vier Inseln, die wir besucht haben, die aufregendste, einfach weil die Natur hier ein so tolles Schauspiel liefert. Womit ich übrigens absolut nicht gerechnet hatte: dass ich auf Hawaii frieren werde! Ich gehöre zu den Leuten, denen leider schnell kalt wird, sobald die Temperatur unter 25 Grad absinkt. Dies ist tatsächlich einer der Hauptgründe, wieso ich Urlaub in warmen Gefilden immer vorziehe. :-) Durch den Wind auf der Insel kann es trotz warmer Gesamttemperatur schon mal ein bisschen kälter werden. Zum Glück gab es ein Macy’s vor Ort, in dem ich mir tatsächlich eine luftige lange Hose gekauft habe, da es für Jeans wiederum zu warm war. Der Grand Canyon des Pazifiks

Wir hatten einen Mietwagen, mit dem wir die Gegend erkundet haben und so sind wir unter anderem zum Waimea Canyon gefahren. Einfach nur wow! Auf der Aussichtsplattform hat man einen Ausblick auf eine riesige Schlucht, die mir vor Begeisterung den Atem geraubt hat. Von Ernest Hemingway nicht umsonst einst als den Grand Canyon des Pazifiks bezeichnet. Weiter oben sind wir dann an einen der „nassesten Ort der Welt“ Wai’Ale’Ale gekommen, da dort die Wolken immer am Berggipfel hängen bleiben. Es hat natürlich auch geregnet. ;-) Die größte Überraschung waren für uns aber tatsächlich die wild lebenden Hühner. Ich habe zumindest nicht damit gerechnet, dass ich auf einem Berggipfel Hühner aus de Gestrüpp hüpfen sehe. :-D

Insel erkunden mal anders, per Helikopter

Ich habe mir über die Jahre angewöhnt Gelegenheiten auf Reisen am Schopf zu packen, denn wer weiß, wann man wieder kommt und die Chance hat etwas Großartiges zu erleben. Deswegen haben wir nicht lange gefackelt und trotz meiner Flugangst einen Helikopterrundflug über die Insel gebucht. Beste.Entscheidung.Ever. Es war schon irgendwie lustig vor dem Flug gewogen zu werden, dass ermittelt werden konnte, wo wir im Helikopter sitzen werden. Und wir bekamen den Jackpot! Wir durften in die erste Reihe neben den Piloten. Spätestens als wir dann mit riesigen Kopfhörern auf dem Kopf die Stimme unseres Piloten Randy hörten, der uns erzählte, dass er ehemaliger Navi-Pilot ist, hat sich meine Angst ein bisschen gelegt. Und als wir dann abgehoben sind, war es einfach nur noch atemberaubend! Aber Achtung: Wer einen empfindlichen Magen hat, wird es wahrscheinlich nicht ganz so genießen.

Die Landschaft auf Kauai ist wunderschön und war auch schon Drehort für Filme wie Jurassic Park oder Avatar. Als besonders coolen Gag hat Randy immer die passende Filmmusik über die Kopfhörer eingespielt, wenn wir über einem der Drehorte schwebten. Besonders schön war es dann als wir die Napali Küste ein Stückchen entlang flogen und die unendliche Schönheit der Felsen bestaunten konnten, die von Vulkan und Witterung über die Jahrtausende ihre besondere Form bekommen haben.

So singen die Wale und tanzen die Delfine

Und da wir der Abenteuer nicht genug bekommen können, haben wir dann auch noch eine Tour zum „Whale Watching“ gemacht, ebenfalls die Napali Küste entlang. Das Meer war sehr unruhig an diesem Tag, so dass unsere Tour leider etwas vorzeitig enden musste. Sogar ich bin seekrank geworden, was mir eigentlich nie passiert. Trotzdem haben wir es davor geschafft jede Menge Delfine zu sehen sowie den einen oder anderen Walschwanz, der für ein paar Sekunden aus dem Wasser ragte und die gigantischen Wale in der Nähe erahnen ließ. Mir persönlich hat aber am besten gefallen als unser Tourguides ein Mikro ins Wasser gehalten hat und wir hören konnten, wie die Wale miteinander kommunizieren. Das hohe Fiepen der Wale untereinander zu hören, ist einfach der Hammer!!!

Big Island – Tanz auf dem Vulkan

Die größte der vielen hawaiischen Inseln, Big Island oder Hawaii(!) ist auch die jüngste und liegt über einem aktiven Vulkan. Wer sich für Geologie interessiert sollte sich wirklich mal anschauen, wie Hawaii entstanden ist und wie sich durch die Bewegung der Tektonischen Platten die Inseln vom Vulkan weggeschoben haben. Bis Island ist deswegen etwas sehr besonderes, weil man hier im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Vulkan tanzen kann. Deswegen war auch unser erster Stopp im kleinen Städtchen Volcano. Wie der Name schon sagt, ist hier der Vulkan nicht weit und man kann sich den aktiven Vulkan anschauen. Tagsüber macht er sich mit einer Rauchschwade bemerkbar, nach Einbruch der Dunkelheit sieht man ihn sogar rot leuchten. Irgendwie schon auch ein mulmiges Gefühlt, wenn ich mir so vorstellte, dass ich auf einem Vulkan stehe, der jede Minute ausbrechen könnte.Wer Glück hat, kann sogar eine Tour die Küste entlang machen, um heiße Lava ins Meer fließen zu sehen Das ist allerdings nicht das ganze Jahr über der Fall – wir waren da, als der Vulkan gerade eine Pause machte. Untergebracht waren wir übrigens in den Lotus Garden Cottages, einem einem äußerst süßen, sehr liebevoll im asiatischen Stil eingerichteten Bed & Breakfast, wo man so richtig abschalten und wir die doch recht kalten Abende gemütlich verbringen konnten.

Das verschlafene Städtchen, in dem es übrigens vielleicht vier Restaurants gibt, ist auch ein super Ausgangspunkt, um in den Hawai’i Volcanoes National Park zu fahren – ein riesiges Areal, in dem man noch ganz klar die Spuren der letzten Vulkanausbrüche sehen kann. Vielerorts sieht es dort aus wie auf dem Mond. Teilweise hat sich die Natur ihres wieder zurückgeholt und es schieben sich Pflanzen zwischen den schwarzen und grauen Lavagestein hervor. An anderen Stellen kann man genau sehen, wie der Lavafluss mal ausgesehen hat, bevor er erloschen ist. Es wirkt fast so als sei die Lava einfach irgendwann mal stehen geblieben und sei erloschen. Wiederum anderenorts erkennt man die gnadenlose Kraft der Lava, die beispielsweise Straßen und Schilder einfach überrollt hat, die aus dem Lavafluss hervorschauen. Auch 400-700 Jahre alte Polynesischen Petroglyphen (Lava-Malerei) findet sich im Nationalpark. Definitiv nicht nur für Hobby-Geologen einen Besuch wert!

Was mir darüber hinaus noch sehr gut gefallen hat, war unser Stopp bei der Pu’uhonua o Honaunau National Historical Site in Kona. Dort

gibt es eine Art Freilichtmuseum, wo auch polynesische Holzfiguren aufs Meer hinausblicken. Wenn man Glück hat, kann man dort auch Schildkröten am Strand begegnen.

Maui – Surfer-Kultur vom Entspannung pur

Die Insel Maui lebt das Surfer-Image bis zur Perfektion. Es ist aber auch ein faszinierendes Schauspiel den Surfern zuzuschauen, wie sie immer und immer wieder die Wildheit des Meeres bezwingen und sich auf ihr Board schwingen. Definitiv ein Schauspiel, das man nicht verpassen sollte! Unser einziger größerer Ausflug war die „Road to Hana“ entlang zu fahren, eine kurvenreiche Straße, die an Wasserfällen, Meer und Dschungel vorbeiführt und unterwegs immer wieder interessante Stopps bietet.

Auf Maui haben wir es genossen am Strand zu liegen, abends den Sonnenuntergang zu beobachten, Mai Tais zu schlürfen – die übrigens auf Hawaii erfunden wurden – und eines der kalorienreichsten aber dennoch besten Desserts zu entdeckt: die Hula Pie, ein Zusammenspiel aus Schokoladenkeksen, Schokomasse, Eiscreme, Nüssen und natürlich Sahne... Ich möchte gar nicht wissen wie viele Kalorien diese süße Schweinerei hat. Wir mussten uns zu zweit eine Portion teilen, sonst wäre dieses mächtige Gericht nicht zu schaffen gewesen. Unser Hotel war in Lahaina, das einen netten Stadtkern hat. Hierbei sei definitiv positiv erwähnt das Restaurant Cheeseburger In Paradise sowie das Hardrock Cafe, wo ich einen unfassbar leckeren Fish Tacco hatten (so lecker, dass ich mich drei Jahre später immer noch daran erinnere). Und dann haben wir durch Zufall einen kleinen, aber feinen Outlet Center entdeckt… ich schoppe wirklich gerne und erst recht in Outlet Stores in den USA. Entsprechend hat unsere Kreditkarte geglüht. Sogar mein Mann hat einen kleinen Einkaufsrausch bekommen. :-) Maui war ein perfekter Ausklang für unseren Urlaub auf Hawaii, ich war aber sehr froh, dass wir Kauai und Big Island auch gesehen haben!

Meine 5 Tipps für eine Reise nach Hawaii

  • Ich kann jedem nur ans Herz legen sich mehr als eine Insel anzuschauen, einfach weil jede von ihnen einzigartig ist und eine andere Seite von Hawaii zeigt. Von A nach B kommt man problemlos mit dem Flugzeug mit Hawaiien Airlines oder auch anderen kleineren lokalen Fluggesellschaften wie etwa Mukulele Airlines. Hier aber Vorsicht: Es kann passieren, dass Ihr mit einer Cessna mit 10 Sitzplätzen fliegen müsst/dürft.

  • Ohne Auto ist man aufgeschmissen. Wie fast überall in den USA kommt man nur mit einem fahrbaren Untersatz von A nach B. Das ist aber kein Problem, alle Hotels haben ausreichend Parkplätze. Hier sei gesagt, dass es in den USA eigentlich so gut wie ausschließlich Automatik-Autos zu leihen gibt, ist eigentlich nicht schwierig in der Handhabung, man muss sich aber am Anfang etwas umgewöhnen.

  • Auch auf Hawaii kann es mal kühl werden. Zum einem ist das dem Wind geschuldet, etwa auf Kauai, andererseits gehen in Orten wie Volcano auf Big Island die Temperaturen insbesondere nachts recht weit runter. Das bedeutet, wer da empfindlicher ist, sollte entsprechende leichte, lange Kleidung einpacken.

  • Kulinarisch ist Hawaii keine Offenbarung und vielerorts ist das Essen einfach amerikanisch mit Burgern und Fritten, aber dennoch gibt es einige lokalen Spezialitäten, die ich Euch wirklich ans Herz legen möchte, etwa Poke und Hula Pie oder auch Shaved Ice. Wer sich traut, kann auch mal Loco Moco zum Frühstück probieren. Natürlich gibt es auch immer frischen Fisch. Und wer kann schon nein sagen, wenn die Vorspeisen „Pupu“ genannt werden? :-)

  • Mancherorts ist die Auswahl an Shops und Restaurants wirklich sehr überschaubar, weil die Orte einfach sehr klein sind. Daher meine Empfehlung: Befragt TripAdvisor oder Yelp, aber fragt ruhig auch mal bei den Einheimischen nach. Die wissen schließlich am besten, wo es gutes Essen oder gute Möglichkeiten zum Einkaufen gibt. Und auch sonst sind die Einheimischen sehr freundlich und geben gerne Auskunft an die Touristen weiter.

Seid Ihr schon einmal auf Hawaii gewesen und habt einen Tipp für eine Reise dorthin? Vielleicht plant Ihr auch gerade Euren Trip? Oder viellleicht gibt es andere Inseln, die Ihr zum Insel-Hopping empfehlen würdet? Hinterlasst mir gerne einen Kommentar! Und wenn Ihr Lust habt, könnt Ihr auch gerne auf Facebook und Instagram vorbei schauen. Ich freue mich darauf!

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